Entwicklung einer Steuerung der InteractiveWall per Smartphone und Smartwatch

Im Rahmen des DFG-Forschungsprojektes Ambient Learning Spaces (ALS) wurde die Interactive Wall (IW), eine per Multi-Touch-Eingaben bedienbare interaktive Rauminstallation entwickelt und an mehreren Schulen im Lübecker Raum in Betrieb genommen. Bei der genaueren Betrachtung der Nutzer der IW ist aufgefallen, dass Rollstuhlfahrer Schwierigkeiten bei der Bedienung haben, da die IW teilweise außerhalb des bedienbaren Bereichs für sie liegt. Außerdem ist die anfängliche finanzielle Investition einer Schule zum Erwerb einer IW bedingt durch die benötigten MultiTouch-Rahmen recht hoch, wodurch die weitere Verbreitung in Schulen behindert wird. Zudem fällt auch ein täglicher Reinigungsaufwand an, den die Schulen vor Ort aus ästhetischen Gründen durch die Verschmutzung und um Infektionsrisiken zu vermeiden durchführen müssen.
Vor dem Hintergrund dieser Probleme kam die Idee auf, eine alternative Benutzungsschnitstelle für die IW zu entwickeln und zu erproben. Naheliegend ist die Steuerung per Smartphone bzw. Smartwatch. Dadurch, dass sich Benutzer mit ihrer persönlichen Smartwatch oder ihrem persönlichen Smartphone anmelden, ergibt sich die Möglichkeit der einfachen Individualisierung von den auf der IW gezeigten Inhalten. 

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

In dieser Arbeit wurde ein System für die Steuerung der Interactive Wall (IW) per Smartphone oder Smartwatch erstellt. Das System ist primär für Schüler im Rollstuhl und Lehrer, die eine Präsentation an einem IW-Bildschirm vorstellen möchten, entwickelt. Aus der Analyse ergab sich, dass die Steuerung über Smartphone und Smartwatch gegenüber anderen Steuerungsarten am besten für das Szenario des schulischen Kontextes und den beiden primären Nutzergruppen geeignet ist.
Für die Steuerung eines IW-Bildschirms startet der Nutzer auf dem Smartphone oder der Smartwatch die entwickelte App und wählt auf dem Startscreen eine der zur Verfügung stehenden IW-Bildschirme aus. Anschließend wird dem Nutzer auf seinem Mobilgerät der Steuerungsbildschirm dargestellt. Auf diesem kann er durch Wischgesten nach links, rechts, oben und unten die Kacheln auf der IW steuern.
Die Datenverbindung läuft über das Network Environment for Multimedia Objects (NEMO)-Framework und wird von dort weiter an den zum Start ausgewählten IW-Bildschirm geleitet. Auf dem IW-Bildschirm wird die Steuerung durch Umrandung der jeweiligen Kachel deutlich gemacht. Dadurch ist die Steuerung eines IW-Bildschirmes durch Gesten auf dem Smartphone oder der Smartwatch möglich.
Die abschließende Evaluation hat gezeigt, dass das entwickelte System von den Probanden in hohem Maße Akzeptanz findet und gebrauchstauglich ist. Die Arbeit bietet den Grundstein für die Inklusion der Rollstuhlfahrer in Bezug auf die IW. Zusätzlich ermöglicht, sie vortragenden Lehrern, Inhalte zu präsentieren und dabei den Blickkontakt mit der Klasse aufrecht zu halten.

Prüfling
Nico Theodorakopoulos

Literatur

Carrol, & Rosson. (2001). Scenario-based Development of Human-computer Interaction. Morgan Kaufmann.
Herczeg, M. (2018). Software-Ergonomie. 4. Auflage. Berlin: deGruyter/Oldenbourg.
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Ohlei,A. (2016)  Evaluation von Interaktionsmöglichkeiten in einer Augmented Reality Umgebung bei der Verwendung von Google Glass. Masterarbeit. Institut für Multimediale und Interaktive Systeme, Universität zu Lübeck.
Pei-Yu (Peggy) Chi, Yang Li (2015) Weave: Scripting Cross-Device Wearable Interaction CHI 2015, Crossings, Seoul, Korea.
Steven Houben, Nicolai Marquardt (2015) WATCHCONNECT: A Toolkit for Prototyping Smartwatch-Centric Cross-Device Applications CHI 2015, Crossings, Seoul, Korea.
Torsten Krohn, Martin Christof Kindsmüller, Michael Herczeg (2009) User-Centered Design Meets Feature-Driven Development: An Integrating Approach for Developing the Web Application myPIM, Kurosu M. (eds) Human Centered Design. HCD 2009.
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Starttermin

May 2017

Abgeschlossen

Nov 2017

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