Herausforderungen bei der Wahrnehmung von Zeit und Geschwindigkeit im Rahmen der Handlungsregu-lation beim EcoDriving

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Betreuer/in

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Der Mobilitätssektor hat einen erheblichen Anteil an den durch Menschen verursachten Emis-sionen, welche zum menschengemachten Klimawandel beitragen (Umweltbundesamt, 2024). Ein Faktor, welcher nicht vollständig eliminiert werden kann, ist die Nutzung von PKW (Perso-nenkraftwagen) für den Individualverkehr. Daher ist es von Interesse, wie dieser Sektor mög-lichst umweltschonend gestaltet werden kann. Ein Ansatz hierzu ist eine energieeffiziente Fahrweise, auch EcoDriving genannt. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit den hand-lungsregulatorischen Hintergründen dieses Verhaltens und den Herausforderungen, die bei dessen Ausführung bestehen. Ich beschäftige mich mit der Balancierung verschiedener Ziele, die mit dem Ziel konkurrieren energieeffizient zu fahren, sowie mit den Hintergründen der ent-stehenden Zielkonflikte. So zum Beispiel mit Wahrnehmungsverzerrungen bei der Geschwin-digkeitsregulation in Bezug auf Zeit, welche im Time Saving Bias beschrieben sind. Dieser beschreibt konkret, dass Fahrende die eingesparte Zeit bei der Geschwindigkeitserhöhung von verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeiten unterschätzen und bei verhältnismäßig ho-hen Geschwindigkeiten überschätzen. In meiner Arbeit habe ich die bestehende Forschung theoretisch und empirisch auf mögliche Kritikpunkte untersucht. Weiterhin habe ich das Aus-maß der oben erwähnten Zielkonflikte mit dem EcoDriving-Ziel ermittelt, sowie den Zielkonflikt zwischen Zeit und Energie anhand des subjektiven Kompetenzerlebens bei dessen Manage-ment näher erforscht. Darüber hinaus habe ich den Einfluss von interindividuellen Unterschie-den in Bezug auf die Ausprägung des Bias exploriert. Die Annahme des Time Saving Bias konnte ich in Bezug auf Schätzungen der Fahrtzeit weitgehend replizieren, eher weniger aller-dings bei der Schätzung von Geschwindigkeiten. Ich konnte darstellen, dass Zeitdruck und die Verkehrssituation die Hauptgründe sind, warum Menschen nicht optimal energieeffizient fah-ren. Meine Untersuchung des subjektiven Kompetenzerlebens zeigte, dass Personen generell eher das Gefühl haben beide Ziele balancieren zu können, mit Ausnahme des Einschätzens der Auswirkungen einer energieeffizienten Fahrweise auf die Zeit und der Umsetzung der op-timalen Fahrstrategie. Im Hinblick auf den Einfluss interindividueller Unterschiede bestätigen meine Erkenntnisse die der bisherigen Forschung, da keine der von mir geprüften Variablen in signifikantem Zusammenhang mit den Ausprägungen des Bias stand. Auch nicht das von mir erhobene subjektive Kompetenzerleben.

Prüfling
Johanna Eberts

Starttermin

Sep 2024

Abgeschlossen

Feb 2025

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