Kids Bone Checker
KI-gestützte Theranostik von Frakturen im Kindes- und Jugendalter für alle Ärztinnen und Ärzte
Period: From November 2022 to November 2025
Das Projekt "Kids Bone Checker" zielt darauf ab, die Diagnose und Therapie von Knochenfrakturen bei Kindern und Jugendlichen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. Jährlich treten in Deutschland etwa 800.000 kindliche Knochenbrüche auf. Aufgrund mangelnder Spezialisierung vieler Ärzte auf Kindertraumatologie führt dies oft zu unsicheren Diagnosen und Behandlungen, die zu Unter- oder Überversorgungen der Patienten führen können. Das Projekt wird vom Institut für Medizinische Informatik (IMIS) der Universität zu Lübeck in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein durchgeführt.
Das IMIS entwickelt Interfaces für ein KI-gestütztes medizinisches Assistenzsystem, das Röntgenbilder automatisch analysiert und präzise Therapieempfehlungen gibt. Dies erfolgt durch maschinelles Lernen und tiefe neuronale Netzwerke, die auf umfangreiche, annotierte klinische Datenbanken zugreifen. Besondere Aufmerksamkeit wird der erklärbaren und vertrauenswürdigen KI gewidmet, um sicherzustellen, dass die ärztlichen Nutzenden die Empfehlungen nachvollziehen und darauf vertrauen können.
Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, die Genauigkeit und Konsistenz der Frakturdiagnose und -behandlung zu verbessern. Dies geschieht durch die Kombination von bildbasierter Frakturerkennung, prädiktiver Analyse des Heilungsverlaufs und Synthese von Handlungsempfehlungen. Der Einsatz solcher KI-Systeme soll eine flächendeckende, hochwertige medizinische Versorgung sicherstellen, auch in Regionen mit Fachkräftemangel.
Das Projekt verfolgt einen menschzentrierten und partizipativen Entwicklungsansatz. Dies umfasst formative und summative Evaluationen mit medizinischem Fachpersonal, um die Gebrauchstauglichkeit und Akzeptanz des Systems zu gewährleisten. Durch die enge Einbindung der Nutzer in den Entwicklungsprozess soll das Assistenzsystem optimal auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Ärzte abgestimmt werden, um langfristig die Qualität der pädiatrischen Versorgung zu steigern .