
PosAIdon
KI-gestützte Detektion für die luftgestützte Suche und Rettung auf See
Period: From June 2024 to December 2026
Ziel dieses Forschungsprojekts PosAIdon ist es, moderne Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) mit innovativen Sensortechnologien zu kombinieren, um die Such- und Rettungskräfte (SAR) bei der Erkennung von Menschen in akut bedrohlichen oder medizinischen Notfallsituationen auf See aus der Luft zu unterstützen. Der Einsatz von Hubschraubern (oder auch unbemannten Flugzeugen) ermöglicht eine effiziente Suche in großen Gebieten - zum Beispiel nach Naturkatastrophen, in unwegsamen und schwer zugänglichen Regionen sowie auf hoher See. Diese komplexe Aufgabe ist jedoch höchst anspruchsvoll, da widrige Wetterbedingungen, schlechte Sichtverhältnisse und die Umgebungsdynamiken die Identifizierung von Personen erheblich erschweren können. Zur Unterstützung der SAR-Kräfte bei der Personensuche sollen daher in Zukunft verstärkt KI-gestützte Assistenzsysteme eingesetzt werden.
Im Zentrum des Vorhabens steht die Entwicklung und Einsatz von KI-Algorithmen, die in der Lage sind, Personen auf Basis heterogener Datenquellen (z. B. Elektro-Optische- und Infrarot-Bilder) zuverlässig zu erkennen, ihre Position zu bestimmen und entscheidende Kontextinformationen für die SAR-Kräfte abzuleiten. Dazu werden State-of-the-Art Machine-Learning-Ansätze, wie You Only Look Once (YOLO), auf umfangreichen Trainingsdatensätzen trainiert, um die Robustheit, Sensitivität und Präzision der Erkennung kontinuierlich zu steigern und somit die Effektivität der Rettungseinsätze zu erhöhen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Erstellung und Untersuchung synthetischer Daten unter Einsatz einer Simulationsumgebung mit der Game-Engine Unity. Durch eine Simulation lassen sich kontrollierte und vielseitige Trainingsszenarien generieren, die nicht nur dabei helfen, Verzerrungen im Datenmaterial zu minimieren und die Algorithmen gegenüber unterschiedlichen Einsatzumgebungen zu stärken, sondern auch umfangreiche Stimuli für verhaltenspsychologische Studien bereitstellen. Diese können dazu beitragen, die Entscheidungs- und Wahrnehmungsprozesse der SAR-Kräfte besser zu verstehen, um die Usability des entwickelten Systems zu optimieren.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von (Medien-)Informatik, Psychologie und Katastrophen- und Notfallmanagement (durch SAR-Leitstelle See der Bundeswehr und der SAR-Staffel des Marinefliegergeschwaders 5) schafft ein umfassendes Verständnis für die menschzentrierte Gestaltung von interaktiven Interfaces. Dieser integrative Ansatz ist wegbereitend für intelligente Interfaces, die psychologische Faktoren bei der Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung unter vielfältigen Umweltbedingungenn für effiziente Rettungseinsätze ermöglichen.