Untersuchung der altersspezifischen Relevanz von Presence-Faktoren in Virtual Reality

Art der Abschlussarbeit

Status der Arbeit

Betreuer/in

Hintergrundinformationen zu der Arbeit

Bei der Gestaltung von Virtual Reality (VR) Anwendungen ist die Presence ein zentrales psychologisches Konstrukt von großer Bedeutung. Durch verschiedene Faktoren, z.B. altersbedingte Veränderungen oder die persönlichen und kulturellen Hintergründe der Nutzenden oder auch Gestaltungsfaktoren wie z.B. der visuelle oder auditive Realismus, könnte sich das Empfinden der Präsenz in der VR-Anwendung unterscheiden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Forschungsfragen, (1) welche Faktoren einen Einfluss auf die Presence in VR haben und wie sie sich klassifizieren lassen sowie, (2) welche Faktoren für die Presence ausschlaggebend sind und ob es altersspezifische Unterschiede gibt. Dafür wurden Faktoren, welche die Presence maßgeblich beeinflussen, identifiziert und deren altersspezifische Relevanz sowie mögliche Altersunterschiede explorativ untersucht. Zur Untersuchung dieser Presence-Faktoren wurden drei verschiedene VR-Umgebungen, die eine möglichst hohe Diversität boten, ausgesucht. Um die Variation der ver-schiedenen Faktoren zu vervollständigen, wurde eine vierte VR-Umgebung erstellt. In der explorativen Studie wurden die Presence-Faktoren altersdifferenziert untersucht. Dafür wurden die Probanden in drei verschiedene Altersgruppen eingeteilt und diese wurden hinsichtlich der erhobenen Daten verglichen und ausgewertet. Hierbei wurde festgestellt, dass die Faktoren sensorische Reichhaltigkeit, visueller Realismus, auditiver Realismus und Emotionen für alle Altersgruppen einen relevanten Einfluss auf die Presence haben. Dies wurde auch durch die Probanden-Interviews unterstützt, wobei besonders die Einbindung von Wind und die Verwendung von Audio als förderlich empfunden wurden. Die Faktoren Selbstdarstellung, Dauer in der VR-Umgebung und taktiler Realismus wurden als eher unwichtig bewertet. Außerdem ließen sich Altersunterschiede bei den Faktoren Narrativ, Transition zwischen VR und Realität, Selbstdarstellung und sensorische Reichhaltigkeit feststellen. Es scheint außerdem so, als hätten die kog-nitiven Veränderungen im Alter einen wichtigen Einfluss auf die Presence, wobei Veränderungen in der Aufmerksamkeit sich scheinbar positiv auf die Presence auswirkten. Verständnisprobleme durch die im Alter abnehmende Aufgabenleistung wirkten sich allerdings negativ auf die Presence aus. Insgesamt konnten die Forschungsfragen beantwortet werden, wobei die Aussagekraft der Ergebnisse durch die variablen Größen der Altersgruppen eingeschränkt ist. Zur Unterstützung der Ergebnisse sollten deshalb noch weitere Studien mit gleicher Gruppengröße folgen. Die Ergebnisse dieser Arbeit bieten eine Grundlage für weitere Studien, um die einzelnen Presence-Faktoren weiter altersdifferenziert zu untersuchen.

Prüfling
Julia Plaumann

Starttermin

Dec 2023

Abgeschlossen

Jun 2024

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