Studienkonzept und Autorensystem für einen webbasierten Therapiebegleiter
Um bei einer Behandlung von psychischen Störungen – wie beispielsweise Depressionen – anamnestische Informationen zu sammeln und den Krankheitsverlauf zu beobachten, werden häufig Fragebögen eingesetzt (Brähler, Holling, Leutner & Petermann, 2002). Dazu zählt unter anderem das Inventar Depressiver Symptome (IDS). Es beinhaltet 30 Items, dessen Beantwortung Aufschluss über die gegenwärtige Schwere der depressiven Symptomatik des Patienten gibt (Rush, Gullion, Basco, Jarrett & Trivedi, 1996).
Um die Vorgänge zu vereinfachen und zu verbessern, wurde in einem Master-Projekt am IMIS ein Prototyp entwickelt (Schmeier & Boekhoff, 2016). In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für integrative Psychiatrie (ZiP) wurde eine web-basierte Benutzungsschnittstelle erarbeitet, über die die Fragebögen ausgefüllt werden können. So können die Ergebnisse automatisch ausgerechnet, gespeichert und somit beobachtet werden. Hierdurch ist es auch möglich, dass die Patienten die Fragebögen von zu Hause aus ausfüllen können. Außerdem ist die Datenerhebung nicht nur auf den Therapiezeitraum begrenzt.
Art der Abschlussarbeit
- Masterarbeit
Status der Arbeit
- Abgeschlossen
Hintergrundinformationen zu der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, ein Studienkonzept für die Evaluation eines existierenden webbasierten Therapiebegleiter-Systems zu entwickeln. Des Weiteren soll dieser Therapiebegleiter um ein Autorensystem erweitert werden.
Als Ausgangspunkt gilt das Ergebnis eines vorhergehenden Projekts, in dem erste Funktionen des Therapiebegleiters umgesetzt wurden. Nutzer können mit dem System Fragebögen ausfüllen und Ergebnisse einsehen. Der Therapiebegleiter soll am Zentrum für integrative Psychiatrie (ZiP) in Lübeck eingesetzt werden. Aus diesem Grund wirkt ein dortiger Oberarzt als Ansprechpartner für die Entwicklung des Studiendesigns und des Autorensystems.
In der Studie sollen die Vor- und Nachteile der Systemnutzung gegenüber den üblichen Vorgängen am ZiP analysiert werden. Zu diesem Zweck soll das System über mehrere Monate von Mitarbeitern und Patienten des ZiP genutzt werden. Vor, während und nach der Nutzung sollen Daten erhoben werden, die der Analyse dienen. Das Studienkonzept beschreibt hierfür Methoden und Vorgehensweisen. Zudem werden Änderungen am System vorgenommen, um es auf die Nutzung während der Studie vorzubereiten.
Mithilfe des Autorensystems sollen neue Fragebögen in das System eingepflegt werden können. Hierfür werden im Rahmen eines menschzentrierten Entwicklungsprozesses Analysen durchgeführt sowie Konzepte entwickelt, umgesetzt und evaluiert.
Starttermin
Juli 2016
Abgeschlossen
Jan. 2017