In diesem Beitrag wird das Konzept der Bedürfnisorientierung im Zusammenhang mit der In-tegration von On-Demand-Angeboten in den ÖPNV beleuchtet, illustriert am Beispiel des Lübecker Mobilitätsprojekts "in2Lübeck" mit dem On-Demand-Ridepooling-Angebot Lümo. Zentral ist hierbei die Fragestellung, wie bedürfnisorientierte Mobilitätslösungen die Zufrie-denheit und Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs, insbesondere außerhalb der Hauptverkehrszeiten, steigern können. Als innovatives Angebot ergänzt Lümo den traditionel-len öffentlichen Linienverkehr in Lübeck und verbindet die Flexibilität des eigenen Autos mit den Vorteilen des öffentlichen Nahverkehrs. Bei der Weiterentwicklung des Ridepooling-An-gebots in Lübeck steht primär die Berücksichtigung von Bedürfnissen wie dem Gefühl von Autonomie, Verbundenheit und Sicherheit im Vordergrund. Um diese Aspekte in der Mobilität messbar und quantifizierbar zu machen, wurde die Skala "Perceived Mobility Need Satisfac-tion" (PMNS) entwickelt. Die Ergebnisse einer umfangreichen Panelstudie zeigen, dass Ange-bote von On-Demand-Ridepooling wie Lümo in Bedürfnisbereichen wie Autonomie, Sicher-heit und Vergnügen, die Lücke zwischen dem privaten PKW und dem traditionellen Linienver-kehr schließen können. Damit kann einerseits der Weg geebnet sein für einen Verzicht auf den motorisierten Individualverkehr, und andererseits für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der On-Demand-Ridepooling-Verkehr eine vielversprechende Ergänzung zum traditionellen Linienverkehr bietet und eine bedürfnisorientierte Weiterentwicklung dieses Angebots eine Schlüsselrolle der nachhaltigen Mobilitätswende spielen kann.