OptimAgent
Optimierte Strategien zur Kontrolle von Epidemien in hochgradig heterogenen Populationen - Teilprojekt D
Zeitraum: Seit Mai 2022 bis April 2025
Die SARS-CoV-2-Pandemie stellt eine beispiellose Herausforderung für die Gesellschaft und die politische Entscheidungsfindung dar. Ziel von OptimAgent ist es, ein standardisiertes modellbasiertes Framework zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu entwickeln, mit dem ein breites Spektrum an Maßnahmen zur Infektionskontrolle evaluiert werden kann. Im Zentrum steht dabei die Konzeption eines agentenbasierten Modells (ABM), das wesentlich über bis dato eingesetzte Simulationsansätze hinaus- geht. Durch eine flexible modulare Struktur und einen umfassenden Konsultationsprozess mit nationalen und internationalen Modellierungsexperten wird das Modell insbesondere darauf abgestimmt, gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse während künftiger Pandemien zu informieren. Daneben wird es aber auch für endemische Erreger adaptierbar sein. Das Modell wird die soziodemographischen und regionalen Strukturen Deutschlands realistisch abbilden. Agenten werden sowohl demografische, sozioökonomische, soziologische als auch psychologische Charakteristika aufweisen, die das individuelle Kontaktverhalten, Infektions- und Krankheitsrisiko beeinflussen. Basierend auf den Ergebnissen von umfassenden und differenzierten Analysen zum Kontaktverhalten werden spezifische Modellmodule zu selektiven ziel- gerichteten Kontaktbeschränkungen in unterschiedlichen Settings, Kontaktnachverfolgungs- und Teststrategien entwickelt. Der flexible modulare Modellaufbau wird zudem Möglichkeiten zur einfachen Integration weiterer Komponenten bieten. Schwerpunkt des Vorhabens ist, die Auswirkungen von unterschiedlichen Dimensionen der Heterogenität in der Bevölkerung sowie von deren Zusammenspiel auf das Infektionsgeschehen zu analysieren. Hierdurch sollen neue Erkenntnisse zur Bedeutung der Heterogenität bei der Ausbreitung von schweren respiratorischen Infektionskrankheiten in der Bevölkerung und zur Effektivität von Pandemiekontrollmaßnahmen gewonnen werden.
Projektförderer
Projektpartner
- Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk, Jun.-Prof. Dr. Alexander Kuhlmann, Dr. Johannes Horn - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Prof. Dr. André Karch, Dr. Veronika Jäger - Westfälische Wilhelms-Universität
- Prof. Dr. Vitaly Belik - Freie Universität Berlin
- Prof. Dr. Markus Scholz - Universität Leipzig
- PD Dr. Jan Pablo Burgard & Prof. Dr. Ralf Münnich - Universität Trier
- Dr. Wolfgang Bock - Technische Universität Kaiserslautern
- Prof. Dr. Bernd Hellingrath - Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Prof. Dr. Tyll Krüger - Technische Universität Breslau
- Prof. Dr. Mirjam E. Kretzschmar - Universität Utrecht
- Dr. Berit Lange - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
- Prof. Dr. Wolfgang Greiner - Universität Bielefeld
- Prof. Dr. Uwe Siebert & Prof. Dr. Beate Jahn; UMIT – University for Health Sciences, Medical Informatics and Technology
- Dr. Sten Rüdiger - NET CHECK GmbH