Design for Responsibility: Die Rolle des Operateurs zwischen Automation und Verantwortung
Allgemeines
Art der Publikation: Conference Paper
Veröffentlicht auf / in: Der Mensch zwischen Automatisierung, Kompetenz und Verantwortung : 56. Fachausschusssitzung Anthropotechnik
Jahr: 2014
Seiten: 1-15
Verlag (Publisher): DGLR
Autoren
Zusammenfassung
Die Konzeption von Automation in komplexen Mensch-Maschine-Systemen wirdimmer mehr zur Abwägung zwischen Notwendigkeit, Machbarkeit undBeherrschbarkeit. Die Notwendigkeit von Automatisierung leitet sich neben derZweckbetrachtung insbesondere auch aus zeitlichen, technischen und kognitivenGrenzen der menschlichen Operateure und der Prozessführungssysteme ab, dieentscheidend dafür sind, welche Rolle ein Mensch hierbei überhaupt physisch undpsychisch einnehmen kann. Automatisierung ist inzwischen durch die technolo-gischen Entwicklungen immer weniger eine Frage der Machbarkeit der technisch-algorithmischen Steuerungs- und Regelungstechniken und immer mehr eine Frageder Folgen von Automatisierung in Mensch-Maschine-Systemen, bei denen derMensch, hier Operateur, zunehmend zum passiven Überwacher und Verantwort-lichen degradiert wird oder womöglich werden muss. Die Verantwortbarkeit vonAutomatisierung muss sich ableiten aus einerseits der Qualität und Zuverlässig-keit der algorithmisch-technischen Lösungen von Steuerungs- und Regelungs-aufgaben und andererseits der Kontrollierbarkeit und Beherrschbarkeit durch denMenschen. Die Folgen umfassender Automatisierung werden in betrieblichenAnwendungsfeldern mit ausgebildeten Operateuren, wie z.B. Luftfahrt, Schiff-fahrt oder Kerntechnik, immer deutlicher und kritischer gesehen (Complacency,Verlust an Kompetenz, Out-of-the-Loop Performance), während im Bereich vonAutomations- und Assistenzsystemen für Laien (z.B. Autofahrer) geradezu eine„Hoch-Zeit“ der Vollautomatisierung angebrochen scheint. Der Beitrag setztAutomations-, Risiko- und Verantwortungskonzepte in Bezug, um einige wichtigeAspekte und Leitlinien für Automatisierungsstrategien in Mensch-Maschine-Systemen diskutieren zu können, in denen insbesondere Verantwortung undVerantwortbarkeit, im Sinne eines „Design for Responsibility“, im Zentrum derBetrachtungen stehen.