Szenarien zur Belastung der Bevölkerung und des Gesundheitswesens durch SARS-CoV-2-Infektionen im Winter 2023/24 und Einschätzungen zur Belastung durch andere Atemwegsinfektionen
Allgemeines
Art der Publikation: Miscellaneous
Veröffentlicht auf / in: Zenodo
Jahr: 2023
DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.10349966
Autoren
Conrad Tim
Wolfgang Greiner
André Karch
Yuri Kheifetz
Holger Kirsten
Mirjam Kretzschmar
Martin Kühn
Alexander Kuhlmann
Berit Lange
Neele Leithäuser
Rafael Mikolajczyk
Jan Mohring
Kai Nagel
Viola Priesemann
Jakob Rehmann
Isti Rodiah
Markus Scholz
Christof Schütte
Maren Steinmann
Zusammenfassung
Im MONID-Netzwerk wurden vier Szenarien für die Auswirkungen von SARS-CoV-2-Infektionen für den Winter 2023/24 entwickelt, basierend auf verschiedenen Annahmen über Immunität und Hospitalisierungsrisiken und die Zusammensetzung der Virus-Varianten.Die Ergebnisse der Szenarien-Simulationen zeigen, dass keine sehr hohe Belastung des Gesundheitssystems durch Menschen, die mit einer SARS-CoV-2 Infektion in ein Krankenhaus müssen, zu erwarten ist. Sie zeigen aber auch eine hohe Wahrscheinlichkeit für sehr hohe Infektionszahlen und damit verbundene Personalausfälle durch akute Erkrankungen. Dies kann eine deutlich spür-bare Belastung für verschiedene gesellschaftlich relevante Bereiche nach sich ziehen, die jedoch nicht so hoch werden, wie die Ausfälle im Frühjahr 2022. Wir rechnen damit, dass die aktuelle Infektionswelle ihren Höhepunkt im Dezember 2023 erreicht. Eine zweite Welle kann im März 2024 ihren Höhepunkt entfalten und eine relevante Krankheitslast mit sich bringen. Zusätzlich zu COVID-19 müssen natürlich auch weitere Atemwegsinfektionen wie RSV berücksichtigt werden, die in Simulationen das Potential zu einer erneut erheblichen Belastung, insbesondere der pädiatrischen Krankenhäuser, zeigen. Die Simulationen sind mit Unsicherheiten verbunden, basieren auf Daten aus verschiedenen Quellen und berücksichtigen öffentlich verfügbare Daten sowie bevölkerungsbasierte Studien. Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 für die von der STIKO empfohlenen Bevölkerungsgruppen ist aktuell weiterhin sinnvoll und zu empfehlen.